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IOSOT 2022

Tu laetitia Israhel (Jdt 16,9Vg) – die Rezeption der alttestamentlichen Freude in der Vulgata

Anna Kraml (Innsbruck)

Das Shortpaper befasst sich mit besonderen Aspekten der Rezeption der hebräischen aber auch der griechischen Rede von Freude im Alten Testament durch die Vulgata. Freude gehört zu den grundlegenden Emotionen des menschlichen Lebens und erfasst nicht nur den einzelnen Menschen, sondern die gesamte Gemeinschaft. Das hebräische Begriffsfeld der Freude ist dementsprechend vielschichtig und plural. Das stellt Übersetzende vor Herausforderungen, so auch Hieronymus, der die hebräischen Begriffe der Freude meist mit laet* oder gaud* wiedergibt. Dabei setzt Hieronymus durch seine Übersetzung klare theologische Akzente im Verständnis und der Interpretation der Freude, die über die zugrunde liegenden Texte hinausgehen. Insbesondere diese Neuakzentuierungen möchte der Beitrag beleuchten.

Im Fokus stehen jene Stellen, denen Hieronymus durch seine Übersetzung eine Bedeutungsverschiebung zukommen lässt, beispielsweise die Festfreude des Deuteronomiums oder Judit, die in der Vulgata zur Freude eines ganzen Volkes wird. Gleichzeitig begegnen biblische Belegstellen, in denen Hieronymus auf Lexeme der Freude zurückgreift, ohne dass im Originaltext explizit auf Freude verwiesen wird. Diese veränderte Akzentuierung biblischer Texte hat auch Folgen für ihre Rezeption, wie insbesondere anhand des Buches Deuteronomium festgestellt werden kann. Aufgezeigt werden soll, welche Veränderungen, Neuakzentuierungen und Interpretationen durch die Übersetzung der hebräischen bzw. griechischen Texte vorgenommen werden und wie aus theologischer Sicht damit umgegangen werden kann.

Website Anna Kraml

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