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IOSOT 2022

Der hebräische Text von Ps 45[44] im Horizont der Version iuxta Hebraicum

Konrad Kremser (Wien/München)

Der Masoretentext von Ps 45 (Ps 44 in der Zählung der Septuaginta und der Vulgata) enthält einige schwierige Stellen. Die Septuaginta behebt diese Schwierigkeiten elegant durch geringfügige Änderungen bei Vokalisierung und Verseinteilung, in einem besonders schwierigen Fall auch durch leichte Änderung des Konsonantentextes, was zu der Frage führt, ob aus der Septuaginta ein besserer hebräischer Text rekonstruiert werden kann als derjenige, der uns als Masoretentext vorliegt, oder die Septuaginta den Text nachträglich geglättet hat. In der Vulgata stehen beide Traditionsstränge jeweils in lateinischer Übersetzung nebeneinander. Die lateinische Version iuxta Hebraicum bezeugt dabei ein Verständnis des hebräischen Texts, wie es Ende des 4. Jh. n. Chr. gegeben war. Weiters kommentiert Hieronymus den Psalm in Ep. LXV (An Principia) und bespricht für einige Abschnitte auch die Übersetzung. Damit bietet sich die Möglichkeit, die prämasoretische Textvorlage des Hieronymus ansatzweise zu rekonstruieren und mit derjenigen (ebenfalls rekonstruierten) der Septuaginta sowie Textfragmenten aus Qumran zu vergleichen.

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